Wandern in Heiligenblut – Geotrail Tauernfenster
Heute erwartet uns eine tolle Wanderung mit lohnendem Rundumblick, den wir wieder vom Chalet Alpin starten und die uns auf den Geotrail Tauernfenster am Schareck führt. Ganz zu Beginn nutzen wir die Seilbahn der Großglockner Bergbahnen im Zentrum von Heiligenblut. Schon während der Gondelfahrt, die uns vom Ort (1.301m Seehöhe) bis zur Bergstation Schareck (2.604m Seehöhe) bringt, können wir uns ein Bild vom Geschehen machen. Neben charmanten, alten Bauernhöfen blicken wir von der Gondel auf grasende Schafherden und Kühe, die die leckeren Gräser und Kräuter den Almwiesen fressen.
Ausgangspunkt Schareck Bergstation
An der Bergstation angekommen ist es nun doch an der Zeit die Jacke anzuziehen, da hier oben ein bisschen kühler ist. Hinter der Bergstation geht es los – keine Sorge, der Weg ist angeschrieben!
Variante 1:
Grundsätzlich geht es vom Schareck in Richtung Hochtor (–> Tunnel, der Kärnten mit Salzburg verbindet) und dann entweder wieder retour, sodass man eine Rundwanderung macht. Dann kann man nämlich mit der Gondel wieder hinunter fahren, um so seine Knie ein wenig schonen. Man spart sich dadurch knappe 1300 Höhenmeter Abwärtsmarsch.
Für diese Variante sollten wir am frühen Vormittag los – je nachdem wie zügig man wandert, sollten wir schon 3-5 Stunden einplanen. Wir wollen schließlich keinen neuen Berglaufrekord schaffen, sondern die Faszination der Alpenwelt erleben.
Zurück am Ausgangspunkt Schareck kann man sich ja noch entscheiden, ob man nun die Gondel nimmt oder sich doch zu Fuß ins Tal begibt. Lohnend ist die Wanderung auf alle Fälle – man geht über Almwiesen und kann sich vorstellen, wie einige Monate zuvor viele Skifahrer ihre Schwünge über die Hänge gezogen haben – ein Besuch im Winter wär doch vielleicht auch mal was für Sie?
Variante 2:
Vom Schareck zum Hochtor und von dort in Richtung Tal. Der schmale Wanderweg führt uns in Richtung Wallackhaus und dann zum Kasereck hinunter.
Kleiner Tipp: Ein herrliches Bier auf der Terrasse vom Wallackhaus füllt den Elektrolytspeicher wieder auf!
Nach der kurzen Einkehr geht´s weiter in Richtung Kasereck, wo man auch eine kleine Pause einlegen kann oder gleich weiter ins Tal marschiert. Der Weg ist wirklich immer markiert, sodass man sich nicht verlaufen und seine
Aufmerksamkeit der Natur und der herrlichen Luft widmen kann.
Heraus kommt man
wieder im Zentrum von Heiligenblut. Von dort ist es nicht mehr weit ist bis ins Chalet Alpin, wo Sie den Tag in Ruhe, bei einem Glas kalter Milch am Balkon ausklingen lassen.
Wie viel Zeit plane ich ein?
Insgesamt sollten wir für diese Tour (Variante 2) einen ganzen Tag einplanen und früh losstarten. Natürlich darf man neben stabilen Wanderschuhen und evtl. Stöcken die Sonnencreme, Kopfbedeckung
und eine wind- bzw. regenfeste Jacke nicht vergessen – wir befinden uns im hochalpinen Gelände, wo es schon mal sein kann, dass das Wetter umschlägt. Ganz wichtig ist auch, dass man viel trinkt –einerseits wegen der Höhe und natürlich auch, um den Wasserverlust durchs Schwitzen wieder auszugleichen.
Charakter der Wanderung
Chalet Alpin Wandern Blick Hochtor SchareckDa wir uns hier im hochalpinen Gelände bewegen ist Trittsicherheit erforderlich. Gerade am Anfang der Tour steigen wir über einige Felsen hinunter – schwindelig sollte einem da auch nicht werden. Wenn die erste Passage aber geschafft ist, zeigt sich die majestätische Alpenwelt der Hohen Tauern. Wirklich beeindruckend ist der Ausblick hier oben – mehr als 100 Dreitausender reihen sich um uns ringsherum – ich selbst fühle mich im Vergleich sehr klein und trotzdem steigt in mir ein Gefühl der Freiheit auf. Einfach toll hier oben.
Wunderschöne Pflanzen…
Wenn man ein bisschen genauer hinschaut, kann man schon mal eine ganz besondere Pflanze entdecken – ein Edelweiß! Schön ist es und wird deshalb auch nicht umsonst immer wieder als Symbol von verschiedenen Vereinen verwendet.
Das wunderschöne Edelweiß ist erkennbar durch seine charakteristische weiß-filzigen Behaarung, die als Schutz vor Austrocknung und übermäßiger UV-Bestrahlung dient. Es wächst vor allem auf steinigen kalkreichen Rasen, an Felsen, in feinerdereichen Spalten und Bergwiesen zwischen 1.800 und 3.500 m.
Liebesbeweis anno dazumal…
Meine Oma hat erzählt, dass in ihren Jugendjahren ein Bursche, um das Herz eines Mädls zu erobern, traditionellerweise mit einem Edelweiß bei ihr fensterln (dh: an ihrem Fenster klopfen) musste. Um an ein solches zu gelangen, musste er schon in schwindelerregende Höhen steigen und hat sozusagen Hals und Kragen riskiert – was für eine Ehre das wohl für das Mädchen sein musste?!
!!! Aber Achtung – heute ist das Edelweiß geschützt und darf deshalb leider nicht mehr gepflückt werden. Wir wollen ja, dass es auch unsere Enkel noch in der Natur erspähen können!